Das Kolumbien von heute ist ein multiethnisches und multikulturelles Land, in dem die Überreste der präkolumbianischen Vergangenheit, das koloniale Erbe und die Errungenschaften der modernen Welt nebeneinander existieren.
Im Land leben weiterhin 87 indigene Völker, die zu 13 verschiedenen Zweigen indigener Kulturen gehören und 65 verschiedene Sprachen sprechen.
Die kulturelle Vielfalt Kolumbiens wurzelt in den fortschrittlichen präkolumbischen Kulturen wie den Muisca und den Tayrona, die große Töpferkünstler und -handwerker sowie die Ersten waren, die Gold in Goldschmieden verwendeten. In den verschiedenen archäologischen Parks und Museen des Landes und im Goldmuseum in Bogotá finden Sie die repräsentativsten Beispiele dieser Kulturen.
In der Zeit der Eroberung und anschließenden Kolonialzeit brachten die Spanier Sklaven aus Afrika nach Kolumbien. Seitdem sind in Kolumbien kulturelle Unterschiede nach Regionen erkennbar. Man kann von einer Andenkultur sprechen, in der das europäische Erbe durch den Einsatz von Gitarre, Tiple und Bandola als Hauptmusikinstrumente stärker wahrnehmbar ist; einer karibischen Kultur, die indigene und afrikanische Traditionen mischt und in jüngster Zeit mit dem Vallenato als beliebtesten Tanz die traditionelle Cumbia abgelöst hat; einer Kultur des Pazifiks mit afrikanischen Wurzeln, die zum Klang von Trommeln und Marimba tanzt; und der Kultur von Antioquía und der Umgebung des Orinoco, dessen heilige Instrumente die Yurupari-Flöte und die Maguarés-Trommeln sind.
All diese Klänge und Tänze werden bei Feiern und Festivals, die das ganze Jahr über im Land stattfinden, stolz zelebriert – so beim Blumenfestival in Medellín, dem Karneval von Barranquilla, dem Internationalen Hay Filmfestival in Cartagena de Indias und beim Internationalen Literaturfest in Bogotá.
Apropos Bücher - die Geschichte der kolumbianischen Literatur hat mit Gabriel García Márquez einen klaren Protagonisten. Gabo (wie er liebevoll genannt wurde) ließ sich von seiner Heimatstadt Aracataca in der Nähe von Santa Marta inspirieren, Macondo zu schaffen, die fiktive Stadt, die als Bühne für „Hundert Jahre Einsamkeit“ diente, ein Meisterwerk der Weltliteratur. In der bildenden Kunst ist der Maler und Bildhauer Fernando Botero hervorzuhebn, der seine voluminösen Figuren in die ganze Welt exportiert. In Bogotá empfehlen wir Ihnen daher nebem dem Goldmuseum auch das Botero Museum nicht zu verpassen.
Zu guter Letzt möchten wir die reiche Gastronomie Kolumbiens nicht vergessen zu erwähnen, die auch im Reichtum seiner landwirtschaftlichen Produkte zu begründen ist. Exotische Früchte wie Maracuja, Lulo oder Gulupa werden in frischen Säften (jugos) gemischt. Und Knollen wie Maniok, Yamswurzel sowie 30 verschiedene Kartoffelsorten werden zum Beispiel in den berühmten Arepas (Maistortillas, die mit einem speziellen Mehl geknetet werden) kombiniert und täglich (!) von den Kolumbianern verspeist.